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Synagoge Röbel (Müritz)

Region: Mecklenburgische Seenplatte
Adresse: Röbel (Müritz), Kleine Stavenstraße 9-11
Erhaltung: restauriert und Nutzung als Kulturzentrum

Geschichte der Synagoge

In der Zeit der jüdischen Erstbesiedlung Mecklenburgs muss es wohl auch in Röbel eine erste Synagoge gegeben haben, jedoch liegen dafür keinerlei Nachweise mehr vor. Die heute bekannte Synagoge stammt erst aus der Phase der jüdische Wiederbesiedlung Mecklenburgs. Mangels einer noch fehlenden Auswertung des Stadtarchivbestands ist nicht klar, wann genau der hier in der heutigen Kleinen Stavenstraße befindliche Bau errichtete wurde. Es wird vermutet, dass dies im Jahr 1831 erfolgt sein muss. Dafür spricht auch die Art und das Aussehen des Gebäudes, denn der gewählte Fachwerkstil des Gotteshauses entspricht vielen anderen Synagogen in Mecklenburg, die in dieser Zeit entstanden.

Aufgrund der Schrumpfung der jüdischen Gemeinde von Röbel durch Abwanderung und Emigration wurde die Synagoge spätestens ab 1912 nur noch zu den Hohen Feiertagen genutzt. 1938 wurde das Gebäude an einen Fuhrunternehmer verkauft und danach als Garage genutzt, später auch noch in den Zeiten der DDR.

Nach der Wiedervereinigung wurde das Gebäude dank des Vereins Land und Leute e. V. angekauft und mustergültig restauriert. Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und ist Teil des „Engelschen Hofs“, einer sozialen und kulturellen Einrichtung und Jugendbildungsstätte der Stadt, in der auch eine Dauerausstellung zur jüdischen Geschichte zu finden ist. Der Synagogenraum wird für Kulturveranstaltungen, Begegnungsstätte und Ausstellungen genutzt. Bemerkenswert ist darin insbesondere die restaurierte Deckenbemalung, die einen prachtvollen blauen Sternenhimmel abbildet und wohl zu den schönsten Deckenbemalungen einer Synagoge in Mecklenburg gezählt werden kann.

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(Gramenz, Jürgen / Ulmer, Sylvia - 16.02.2016)
Quellen: