Twitter Facebook Google LinkedIn Pinterest Tumblr Digg Email

Dr. Moses Engelbert

(* 18. Juni 1830 Gudensberg — † 17. Januar 1891 Heilbronn)

Der spätere Rabbiner und Bezirksrabbiner von Lehrensteinsfeld, Dr. Moses Engelbert (Mosche Meir ben Naftali), wurde am 18. Juni 1830 in Gudensberg bei Kassel als Sohn des Kaufmanns Hermann Engelbert geboren.

Zusammen mit seinem Bruder Hermann lernte er zunächst bei Rabbiner Markus Wetzlar in Gudensberg. Mit 17 Jahren besuchte er dann die Talmudschule in Würzburg, studierte später in Frankfurt am Main und von 1852 bis 1855 in Göttingen, danach für kurze Zeit in Jena. Hier promovierte er auch am 19. Juni 1855.

Direkt im Anschluss an seine Promotion nahm er eine Stelle als Religionslehrer und Prediger in Waren (Müritz) an, blieb allerdings nur bis 1857. Danach wurde er ab 1857 Prediger und Lehrer in Thorn/Torun im damaligen Westpreußen und eröffnet im Laufe seiner Dienstzeit dort eine Religionsschule. Auch hier hielt es ihn nicht lange, denn er übernahm ab 1860 eine Stelle als Rabbiner in Kolberg/Kolobrzeg in Pommern.

Seine wahre Berufung fand er ab 1862 jedoch als Bezirksrabbiner in Lehrensteinsfeld, wo er der Nachfolger von Rabbiner Max (Marx) Bär Kallmann (1858-1861) geworden war. 1864 zog er mit der Verlegung des Rabbinatssitzes nach Heilbronn ebenfalls in diese Stadt um. Hier weihte er beispielsweise am 7. Juni 1877 die neu errichtete Synagoge ein. Gegen Ende der 1880er Jahre erkrankte er chronisch, weshalb ihm als Hilfsgeistlicher der Rabbiner Dr. Berthold Einstein aus Ulm beigeordnet wurde. Seine Krankheit zwang ihn 1889 endgültig zur Niederlegung seines Amtes, das Einstein fortführte. Er verstarb im Alter von 60 Jahren am 17. Januar 1891 in Heilbronn.

Dr. Moses Engelbert war mit der aus Waren stammenden Emilie geb. Hinrichsen (Ester bat Reuwen) verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter, die beide jedoch vor ihm verstarben.

-----
(Gramenz, Jürgen / Ulmer, Sylvia - 20.09.2015)
Quellen: